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Kanutour auf der Ardeche – unser Südfrankreich Highlight!
Die letzte Station unserer kleinen Südfrankreich-Rundreise im Spätsommer 2016 führte uns an die Ardeche – genauer gesagt auf den wunderschönen Platz Camping L’Ardechois . Die Ardeche fließt in einer Bilderbuchlandschaft durch die Cevennen – hier kann man wandern, klettern, radeln und natürlich Kanu fahren. Durch den Pont d’Arc, den bekannten Felsbogen an der Ardeche, führt die wohl berühmteste Kanustrecke Europas – und die wollten wir uns auf gar keinen Fall entgehen lassen!
Auf Camping L’Ardechois war Anfang September immer noch einiges los; dennoch haben wir einen sehr schönen, riesigen Stellplatz bekommen. Mit irrsinnig viel Platz, überdachter Holz-Sitzgruppe und Kühlschrank-Häuschen – das hatten wir noch nie. Der Platz gehört zu den Leading Campings of Europe und ist absolut top: ein toller Pool, sehr schöne und absolut saubere Waschhäuser, sehr schöne Stellplätzte und Mobilhomes, ein kleiner Park, Sportanlagen, Sauna & Wellness, Einrichtungen für Kinder – alles was das Herz begehrt. Und dann erst die Lage: direkt an der Ardeche gelegen, kann man am Fluß baden und chillen, oder ein Kanu mieten und die berühmte Ardeche-Strecke in Angriff nehmen.
Kanutour auf der Ardeche
Und das haben wir am nächsten Tag dann auch getan: morgens um 9 Uhr ging es los auf die Ardeche. Es gibt vom Campingplatz aus zwei Abschnitte: 7 km bis kurz nach dem Pont d’Arc, und dann nochmal 24 km durch den landschaftlich schönsten Abschnitt an der Ardeche. Wir haben uns mutig gleich für die lange Strecke entschieden, die wir in drei Booten meistern wollten: zwei Zweiern und einem Einer. Anfang September hatte die Ardeche nur wenig Wasser, und war relativ flach und nicht besonders schnell – alles ganz harmlos, auch für Landratten. Nach etwa 500m wartete die erste (winzige) Stromschnelle auf uns – weit entfernt von einer echten Herausforderung. Eigentlich eher eine Unebenheit im Wasser. Aber da die Kids bisher noch kein Kanu durch unruhiges Wasser gesteuert hatten, ist diese harmlose Stelle gleich zu einer großen Herausforderung und zu einer kleinen Geduldsprobe für die Eltern geworden. Danach waren wir sicher: nach 7 km steigen die Kinder aus und fahren mit dem Shuttlebus zurück zum Campingplatz, und wir genießen zu zweit die restlichen 24 km der Strecke.
Der Pont d’Arc
Die zweite Stromschnelle – auch klein und unbedeutend – ging schon ein wenig besser als die erste. Interessant wurde es an der dritten, etwas größeren: alle Angst schien plötzlich wie weggeflogen, souverän sind alle drei Boote durch die Stromschnelle gefahren. Ein großes Erfolgserlebnis, und so ging es recht flowig bis zum imposanten Pont d’Arc. Was für ein Erlebnis, hier durchzufahren! Nach kurzer Pause und einem ausgiebigen Fotoshooting ging es auch gleich weiter, zur ersten größeren Stromschnelle – inzwischen eher ein spannender Nervenkitzel als ein großes Drama. Nach 7 km kam dann die einzige Ausstiegsmöglichkeit – aber keines der Kinder wollte aufhören, im Gegenteil: alle waren begeistert und wild entschlossen die restlichen 24 km in Angriff zu nehmen. Nun denn.
Die weitere Strecke bis zum Ausstieg ist schlicht großartig. Ein phantastisches, in Jahrtausenden in den Fels gefrästes Flussbett, umgeben von steilen Wänden, durch die sich der Fluß in vielen Kehren schlängelt. Auf der Strecke gibt es 3-4 größere Stromschnellen, die für Nervenkitzel sorgen, und viele kleinere die für Abwechslung sorgen. Um die Landschaft so richtig zu genießen, empfiehlt es sich entweder sehr früh zu starten, oder nur den 24 km Abschnitt zu befahren, oder unterwegs eine Übernachtung auf einem der beiden Zeltplätze einzulegen. Die Natur an der Ardeche ist traumhaft und lädt zum Verweilen ein. Da wir aber morgens an der ersten Stromschnelle schon einige Zeit verloren haben, mussten wir uns ranhalten um bei Ausstiegspunkt die Abfahrt des Shuttlebusses um nicht zu verpassen. Dort sind wir gegen 17 Uhr angekommen – komplett geschafft, aber sehr glücklich. Und stolz, die ganze Strecke mit der ganzen Mannschaft ohne Verluste gemeistert zu haben!
Für Familien empfiehlt sich für die Ardeche Kanutour wirklich der späte August oder September – dann ist es nicht mehr ganz so voll auf dem Fluß, und der Wasserstand ist recht niedrig. In der Hauptsaison sind so viele Boote auf dem Fluß, dass es in den Stromschnellen häufig zu gefährlichen Massenkenterungen kommt – von hinten kommen immer mehr Boote nach und werden auf die schon gekenterten und verkeilten Boote drauf gedrückt. Also lieber die Nebensaison nehmen.
Den nächsten Tag – dem letzten dieser tollen Südfrankreich-Reise – haben wir ganz relaxt auf dem Campingplatz am Ufer der Ardeche verbracht, mit Baden, Sonnen und Chillen. Lea hat die Hängematte am Fluß aufgehängt, so dass wir die vorbeifahrenden Boote beobachten konnten – und uns kaputt gelacht haben, wenn sie sich bei der winzigen Stromschnelle vor unserer Nase angestellt haben wie die größten Landratten.
Hey Stefan,
das klingt ja nach einem super schönen Tag.
Weißt Du vielleicht, ob es da auch mehrtägige Kanutouren zu mieten/ erleben gab? Ich suche momentan für eine gute Freundin zur Hochzeit ( als Geschenk von mehreren Personen) nach so einer mehrtägigen Kanu Tour. Da ich aber weiß, dass sie und ihr Mann total auf Sommer, Sonne, Sonnenschein stehen, wäre so ein Trip durch Skandinavien eher nicht so ihr Ding. Die Provence / Ardeche währen perfekt, allerdings finde ich da nichts mehrtägiges …Zumindest nicht samt deutschsprachiger Begleitung.
Jetzt habe ich allerdings Deinen Bericht gesehen und dachte, ich frage ich Dich einfach mal… vielleicht ist dir ja etwas ins Auge gefallen???
Liebe Grüße
Isa
Hallo Isa,
Man kann etwas weiter oben starten, und die Tour in 2-3 Etappen aufteilen. Unterwegs gibt es Plätze wo man zelten kann. Mit Guide habe ich allerdings nichts gesehen. Was ich sonst empfehlen kann, ist Wilderness Watertours aus Starnberg – die bieten organisierte Kanu-Reisen zu verschiedenen Zielen an, u.a. Soca, Allier, Ticino etc. Da sind tolle geführte Touren dabei!
Viele Grüße
Stefan